Anfertigen eines (guten) Blackbox Logs: Natürlich muss der Flightcontroller Blackbox-Logging unterstützen. Er sollte also Speicher haben in dem er das Log ablegt. Dies ist entweder ein Onboard-Speicher oder eine ausreichend schnelle SD Karte (Geschwindigkeitsklasse U3/ Class 10 ist gut). Sollte der FC keine eigene Logging-Möglichkeit bieten kann OpenLager https://github.com/d-ronin/openlager/wiki an ein freies UART angeschlossen werden.
In Betaflight findest du unter dem Tab „Flugschreiber“ (oder bei englischer Sprache Blackbox) die Konfiguration. Hier wird ausgewählt wie und wohin geloggt wird. Bei Debug Modus sollte im Zweifel immer GYRO_SCALED ausgewählt werden. Eine Übersicht der Debug Modi findet ihr hier: https://github.com/betaflight/betaflight/wiki/Debug-Modes
Die Log-Geschwindigkeit sollte idealer Weise die halbe PID-Loop-Frequenz (Geschwindigkeit), maximal aber 2 kHz, betragen. Diese findet Ihr im Tab „Konfiguration“. Höhere Geschwindigkeiten überfordern meist die Bandbreite mit der der Blackbox-Speicher an den Prozessor des FC angebunden ist. In diesem Fall sieht man eine Unterbrechung der Graphen in der Anzeige des Logs. Eine niedrigere Geschwindigkeit führt zu Aliasing-Effekten in den Daten.
Als nächstes muss noch bei den Modes ein Bereich für das aktivieren der Blackbox eingerichtet werden. Hier kann ein einzelner Switch oder auch eine Doppelbelegung eines Switches erfolgen (z.B.: Arm-Switch – Start der Blackbox bei jedem arming). Bedenkt das Blackbox-Logs aufzeichnen nicht unerheblich Prozessorleistung kostet. Bei einem F4-Prozessor mit RPM Filter kann hier ggf. die Frequenz PID-Loop einbrechen und dadurch der RPM-Filter verzögert agieren. Das Flugverhalten wird schlechter und die Motoren können heiß werden, wenn die Blackbox Aufzeichnung läuft. Startet ein Log also nur wenn Ihr dies braucht. Bei F7 oder H7 Prozessoren muss man sich keine Gedanken darüber machen.
Nach dem Flug wird das Log per USB oder durch herausnehmen der SD-Karte auf den PC übertragen. (*.bfl oder *.bbl Datei) Anschließend kann der Speicher für die nächsten Logs geleert werden. Bei der Verbindung über USB werden mehrere Versionen der gleichen Logs angezeigt. Einmal jedes Log einzeln und einmal alle Logs in einer Datei. Diese Dateien werden virtuell präsentiert und sind nicht tatsächlich im Onboard-Speicher vorhanden. Dort liegt, platzsparend, nur eine Version. Die andere wird bei Übertragung erst generiert.
Datumsanzeige und Uhrzeit stimmt nicht? Diese Daten werden nur hinterlegt wenn ein gültiges GPS-Signal empfangen und am Flightcontroller eingespeist wird.